Deutschland hat sich auf der Weltnaturkonferenz 2022 (3) verpflichtet, bis 2030 mindestens 30 % der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen und 30 % der Ökosysteme wiederherzustellen („30×30-Ziel“). Denn auch wenn Deutschland kein globaler Biodiversitätshotspot ist, gehen hierzulande Artenreichtum und Lebensräume zurück. Schutzmaßnahmen sind dringend notwendig! Die EU hat dieses Schutz-Ziel in ihrer Biodiversitätsstrategie 2030 (4) nochmals unterstrichen und 2024 die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (5) eingeführt, die die EU-Staaten rechtlich bindet: Bis 2030 müssen 20 % der geschädigten Ökosysteme renaturiert werden, bis 2050 sogar alle. In der Nationalen Biodiversitätsstrategie (6) hat sich Deutschland bis 2030 (ursprünglich bis 2020) das Ziel gesetzt, 2 % der Fläche Deutschlands der Wildnis zu überlassen („Wildnisziel“). Aktuell sind es lediglich ca. 0,6 % (7).
Darüber hinaus hat Deutschland durch seine wirtschaftliche Stärke und globalen Handelsbeziehungen einen großen Einfluss auf die Biodiversitätsverluste weltweit. Um einen wirksamen Beitrag zum globalen Artenschutz zu leisten, von dem letztlich auch Deutschland profitiert, sind zwei Hebel besonders entscheidend: 1. die deutliche Erhöhung der Finanzierung internationalen Biodiversitätsschutzes – mindestens 1 Prozent des Bruttonationaleinkommens – und 2. die Verringerung des geographisch externalisierten Ressourcenverbrauchs.